Werte – Authentizität

Oft glauben wir als Eltern, wir müssten bestimmten pädagogischen Zielen zustreben, etwas bestimmtes erreichen, eine bestimmte Lernerfahrung vermitteln. Wenn wir aber zu sehr „pädagogisch“sein wollen, vernachlässigen und unterdrücken wir oft eigene Bedürfnisse und Gefühle. Aber nur, wenn Eltern authentisch sind, können sie eine gleichwürdige Beziehung zu den Kindern und Jugendlichen haben. Es geht ja immer um das „hier bin ich-wo bist du?“ in der Begegnung.

Durch die Echtheit der Eltern lernen die Jugendlichen, was es heißt, selbst-verantwortlich anderen zu begegnen. Wenn Eltern nicht authentisch sind, machen sich zum „Opfer“ der Situation, d.h. sie geben ihre persönliche Verantwortung ab. An die Fachleute,“die ja gesagt haben“, an die Normen, an bestimmte Ziele, an die Umwelt, an ein „das macht man so“ etwa…. die eigene Gefühle und Bedürfnisse werden dann oft nicht thematisiert und bekommen keinen Raum. Kinder wollen aber wissen, „WER“ wir sind und was hinter unseren Aussagen steht. Sie wollen uns Eltern in unserer Ganzheit erfahren und erleben.

Authentische Eltern sind immer auch greifbare Gegenüber, mit denen sich das Kind oder der Jugendliche auseinandersetzen kann, an denen er die eigene Position finden kann. Wenn wir un-authentisch pädagogisch sind und uns aus der Begegnung „rausziehen“, geht es nur noch um z.B. die Erfüllung einer Regel aber nicht mehr darum, wie ich sie finde, weshalb ich sie wichtig finde, was meine Bedürfnisse und meine Gefühle dazu sind. Die Auseinandersetzung stellt sich dann in die Beziehung hinein und verhindert echtes Begegnen. Dies aber genau brauchen unsere Kinder.